31. Januar 2017: Brexit und die Folgen

Am 31.1.2017 veranstalteten SID Frankfurt und die Industrie- und Handelskammer Frankfurt eine Podiumsdiskussion zum Thema Brexit. Etwa 200 Teilnehmer, darunter zahlreiche Vertreter des konsularischen Korps, von Unternehmen, Verbänden, Hochschulen und Verwaltung, hatten Gelegenheit, sich aktiv an einem gut zweistündigen Gespräch in der IHK mit dem

Hessischen Europastaatssekretär Mark Weinmeister, dem Leiter der Wirtschafts- und EU-Abteilung der britischen Botschaft, Botschaftsrat Nick Leake und dem Geschäftsführer International der IHK Frankfurt, Dr. Jürgen Ratzinger

zu beteiligen.

Moderiert wurde das Gespräch von SID-Vorstandsmitglied Klaus Zorbach.

Die Teilnehmer warfen einen Blick auf die möglichen negativen Auswirkungen des Brexit für die Wirtschaft und sprachen auch über die sich für den Finanzdienstleistungsplatz Frankfurt /Rhein-Main ergebenden Chancen durch das Ausscheiden Großbritanniens aus der EU.
Nach einer längeren und lebhaften Diskussion schloss sich noch ein Ausblick auf die der EU bevorstehenden großen Aufgaben in der sicherlich schwierigsten Phase in ihrer gesamten Geschichte an.

Dabei sahen die Teilnehmer den Standort Frankfurt gut gerüstet. Frankfurt ist, im Falle eines Ausstiegs der Briten, als neues “Einfallstor“ in die EU für Unternehmen, vor allem aus der Finanzwirtschaft, sehr attraktiv.

Alle betonten, dass es bei den künftigen, möglicherweise sehr lange dauernden Ausstiegsverhandlungen vor allem darauf ankäme, einen geordneten Ausstieg zu garantieren und neue Regeln für ein partnerschaftliches Verhältnis zu finden. Weder Großbritannien noch die EU könnten es sich leisten, in einen Handelskrieg oder ein harten Konkurrenzkampf um Standortvorteile einzutreten, sondern müssten auch nach einem Brexit versuchen, weiterhin größtmögliche Vorteile aus dem gemeinsamen Handel zu ziehen. Betont wurde dabei immer wieder die wichtige Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen der EU und Großbritannien über den Bereich des Handels hinaus, etwa in Fragen der Außenpolitik, der inneren Sicherheit und auch der Verteidigungspolitik.

Alle gaben schließlich auch der Hoffnung Ausdruck, dass Europa die aus der Brexit-Entscheidung resultierende Situation auch als Chance begreifen und enger zusammenrücken werde, um mit den gewaltigen Herausforderungen der Zukunft fertig zu werden. In wichtigen Politikbereichen müsse das Ausscheiden Großbritanniens, so bedauerlich es sei, auch genutzt werden um zu nötigen Reformen zu kommen.

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Podiumsteilnehmer im Gespräch (von links):
Dr. Jürgen Ratzinger, Geschäftsführer International der IHK Frankfurt, Mark Weinmeister Hessischer Europastaatssekretär, Norbert Noisser, 1. Vorsitzender SID Frankfurt, Nick Leake, britischer Botschaftsrat und Klaus Zorbach, Vorstandsmitglied SID Frankfurt

Gut besuchte Veranstaltung in der IHK Frankfurt

FAZ Artikel zur Veranstaltung „Brexit“ der SID Frankfurt

 

 

 

Brexit und die Folgen – Podiumsgespräch: 31. Januar 2017